Despoten und Demagogen aller Länder haben ein Hobby, das sie vereint. Sie verbieten es Medien, frei über sie zu berichten – oder versuchen es zumindest. Wie jüngst Donald Trump, der Berichte in der New York Times bestrafen und verbieten lassen will, in denen mutmaßliche Opfer zu Wort kommen, die eigentlich nur das bezeugen, mit dem Trump selber vor Jahren während seiner „Lockerroom“-Fahrt mit Moderator Billy Bush geprahlt hat. Zuweilen wenden sich autoritäre Herrscher auch gegen das Internet, wie immer wieder in der Türkei, wo zeitweilig Twitter oder Youtube blockiert werden. Aber im Großen und Ganzen sind es die traditionellen Medien, die den Zorn der Tyrannen zu spüren bekommen – und das, obwohl sie ihre informelle „Gatekeeper“-Funktion eigentlich längst verloren haben. Warum also der Kampf gegen die freie Presse? [...]
Ist Journalismus eine private Angelegenheit?
2010 war ein für den Journalismus denkwürdiges Jahr. Erstmals in der Geschichte der wichtigsten US-amerikanischen Medien-Auszeichnung, des Pulitzer-Preises, gewann eine Online-Publikation die goldene Medaille: der Internet-Dienst ProPublica. Und zwar mit einem Artikel über die Arbeit in einem Krankenhaus in New Orleans nach dem Hurrikan Katrina. Ebenfalls bemerkenswert, insbesondere für deutsche und europäische Journalisten: ProPublica ist kein Medienunternehmen sondern eine Non-Profit-Redaktion, eine gemeinnützige Nachrichtenorganisation, vor sechs Jahren von einem Milliardärs-Ehepaar gegründet. [...]
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